Abies alba
Der Anbau von Weisstanne hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Diese Baumart besitzt tiefgründige Pfahlwurzeln. Eine Eigenschaft, die im Plenterwald ausgenutzt wird, um rutschgefährdete Hänge zu sichern. Auch reagiert die Weisstanne wesentlich weniger anfällig auf heisse Sommer und trockene Winter als ihre enge Verwandte, die Fichte. Es ist davon auszugehen, dass die resistentere Tanne die Fichte in der Zeit des Klimawandels immer weiter verdrängt.
Herkunftsgebiete:
Schweiz, Deutschland, Österreich
Der Baum
Der Name Weisstanne charakterisiert die Farbe der Rinde anschaulich. Sie gehört wie die Fichte zu den Kieferngewächsen. Mit einer Herzwurzel erschliesst sie den Waldboden intensiver als andere Nadelbaumarten und stellt höhere Ansprüche an Feuchtigkeit, Wärme und Tiefgründigkeit. Ihr Sauerstoffanspruch ist gering, daher können Weisstannen in schwere, dicht gelagerte und wechsel-feuchte Böden eindringen. Der Baum wird bis zu 600 Jahren alt und bis zu 60 m hoch. Die Rinde ist relativ dünn, silbergrau bis weissgrau, in eckigen Schuppen zerreissend.
Als weitere Merkmale der Tanne gelten die kegelförmige Krone mit den nach oben gerichteten Ästen und aufrecht stehende Tannenzapfen. Diese Zapfen fallen nicht wie bei der Fichte zu Boden, sondern zerfallen am Ast nach der Reife, bis nur noch die kleinen braunen Zapfenspindeln stehen bleiben. Früher wurden die Tannenzapfen in waghalsigen Ernteaktionen gesammelt, um ein vorbeugendes Heilmittel gegen Atemwegserkrankungen herzustellen.
Bedeutung
Die Weisstanne ist in unseren Wäldern, besonders in höheren Lagen – an Hängen der Alpentäler – eine verbreitete Baumart. Sie wird jedoch leider in der Wahrnehmung und mit ihren Einsatzmöglichkeiten wenig hervorgehoben. Ihr wuchtiger, zylindrischer Wuchs legt nahe, sie als Bau- und Konstruktionsholz einzusetzen. Weisstannenholz weist im Vergleich zur Rottanne (Fichte), keine Harzkanäle auf, was bei der Verarbeitung sehr geschätzt wird. Die Weisstanne wird sehr wahrscheinlich an Bedeutung in der Waldwirtschaft gewinnen, da sie im Vergleich zur Fichte, wesentlich besser mit längeren Trockenzeiten zurechtkommt. Dies ist vor allem ihrem tiefgründigen Wurzelwerk (Pfahlwurzler) geschuldet. Zudem können rutschgefährdete Berghänge mit dem Anbau der Weisstanne gefestigt werden.
Bearbeitbarkeit
Das Holz der Weisstanne lässt sich gut sägen, hobeln und profilieren. Die Bearbeitung lässt sich im frischen, wie auch im trockenen Zustand, maschinell und handwerklich mit den herkömmlichen Werkzeugen mühelos und werkzeugschonend ausführen. Weisstannenholz neigt jedoch auch zur Splitterbildung bei der Zerspanung. Diesem Nachteil kann aber mit der entsprechenden Schneidengeometrie der holzzerspanenden Werkzeuge entgegengewirkt werden.
Trocknung
Der natürliche und technische Trocknungsprozess verläuft in der Regel schnell und ohne die Gefahr von Reissen und Werfen. Die Schwind- und Quellwerte liegen im mittleren Bereich und das Stehvermögen ist gut. Heikel wird die Trocknung, wenn der Stamm eine Nasskernbildung aufweist. Dies ist beim bodennahen Stammteil nicht selten. In diesem Fall erhöhen sich die Trocknungszeiten um ein Vielfaches. Zudem verfärbt sich das Holz in diesem Bereich braun-rot und riecht auch nach der Trocknung leicht säuerlich und unangenehm.
Anwendungsbereiche
Wir kennen die Weisstanne in erster Linie als Bau- und Konstruktionsholz. Dieses Nadelholz ist bedingt witterungsbeständig: Ein Einsatz im geschützten Aussenbereich sowie in leicht feuchten Räumen ist jedoch unbedenklich, wenn weitere, vor allem konstruktive Schutzmassnahmen vorgenommen werden. Hier wird es zum Beispiel eingesetzt für Fenster, Türen, Tore, Zäune, Balkone und Fassadenverkleidungen. Tanne wird als Rundholz, Schnittholz, Furnier und auch als Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz angeboten. Weisstanne wird auch gelegentlich im Innenausbau, wie zum Beispiel im Industrie- und Sportstättenbau aber auch für Wand- und Deckenverkleidungen eingesetzt.
Die Weisstanne von Girsberger kommt häufig aus höheren Lagen und zeichnet sich durch eine feinjährige und astarme Struktur aus. Ein grosser Teil unseres Sortiments besteht aus Rift- und Halbriftbrettern. Verfügbar ist unsere Weisstanne ofentrocken mit einer Holzfeuchte von 8 – 10 %. Übliche Stärken sind: 30 / 36 / 40 / 50 / 60 / 65 / 70 / 85 mm.
Gerne geben wir Ihnen Auskunft zu den aktuell verfügbaren Stärken, Längen und Qualitäten unserer Weisstannen. Nennen Sie uns Ihre Anforderungen für Ihr Massivholzprojekt und wir machen Ihnen in Abhängigkeit Ihrer Angaben den bestmöglichen Vorschlag bezüglich erforderlicher Qualität, Preis und Verfügbarkeit.